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Die Russen und wir

von der Zarenzeit bis heute: Was uns trennt, was uns verbindet
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Jahr: 2015
Verlag: Hamburg, Zeitverl. Bucerius
Reihe: Zeit Geschichte; 2015, 3
Mediengruppe: Sachliteratur
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Inhalt

»Putin, hilf!«, rufen die einen, »Hilfe, Putin!«, die anderen. Russland als Rettung – Russland als Gefahr: Zwischen diesen Polen bewegt sich der westliche Blick auf das »Riesenreich im Osten« seit mindestens 300 Jahren.
 
Schon für die Aufklärer war Russland Partner und Widerpart zugleich. Im 19. Jahrhundert erblickten Europas Konservative im Zarenreich eine Festung der alten Ordnung; nach dem Ersten Weltkrieg feierte die Linke Lenin und andere Revolutionäre als Vorkämpfer einer neuen Welt. Stets erschien das Russenreich als das »Andere« Europas – im Guten wie im Schlechten: »seelentief« die Kunst und die Literatur, barbarisch das Volk. Bewunderung und Verachtung lagen nah beieinander, und nicht selten diente »der Osten« zur Projektion der eigenen Sehnsüchte.
 
Das Bild, das Russland sich vom Westen machte, war ebenso ambivalent. Vom aufgeklärten Absolutismus Katharinas der Großen bis zum neoabsolutistischen Antiaufklärertum Wladimir Putins blieb Westeuropa Richtschnur – mal als Vorbild, mal als Feindbild. Nur ohneeinander ging es nie, spätestens seit Russland und Preußen im 18. Jahrhundert fast zeitgleich Großmachtstatus erlangten.
 
Gegeneinander freilich ging es allzu oft. Polnische Truppen im Kreml (1612), die schwedische Invasion (1708), das brennende Moskau nach Napoleons Einmarsch (1812) und der Vernichtungskrieg der Wehrmacht, beginnend im Juli 1941, sind Urmomente des russischen Traumas, sich Angriffen von außen erwehren zu müssen. Opfer imperialer Gelüste, deutscher wie russischer und sowjetischer, wurden unterdessen nicht zuletzt die »kleinen« Staaten dazwischen: Polen, dreimal, nein, viermal geteilt, die Ukraine, zwischen Ost und West zerrissen, das Baltikum, doppelt besetzt, wie so viele Regionen Osteuropas.
 
»Die Russen und wir« lautet der Titel dieses Hefts über die russisch-deutschen, die ost-westlichen Beziehungen: Man mag darin den Gegensatz hören, wie er fast das gesamte 20. Jahrhundert durchzog, in heißen Kriegen und im Kalten. Die Beiträge der beteiligten Historikerinnen und Historiker, Journalisten und Schriftsteller handeln aber auch vom Gemeinsamen und Verbindenden der Geschichte. Zur argumentativen Aufrüstung im jüngsten Ost-West-Konflikt werden sie daher wenig taugen – umso mehr dafür zum kritischen Verständnis des eigenen Standpunkts und widerstreitender Perspektiven. (Verlagstext)

Details

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Jahr: 2015
Verlag: Hamburg, Zeitverl. Bucerius
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 554, D 300
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Beschreibung: 115 S. : Abb., Kt.
Reihe: Zeit Geschichte; 2015, 3
Schlagwörter: RUSSLAND; GESCHICHTE; KATHARINA II.; PREUßEN; EUROPÄISCHE GESCHICHTE; TOLSTOI, LEW; DOSTOJEWSKI, FJODOR; KRIM; ERSTER WELTKRIEG; WELTKRIEG; LENIN; OKTOBERREVOLUTION <1917>; UKRAINE; ROTE ARMEE; SOWJETUNION; HITLER-STALIN-PAKT; VÖLKERFREUNDSCHAFT; RUSSLANDDEUTSCHE; OSTPREUSSEN; WIENER KONGRESS; ORTHODOXE KIRCHE
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